Okay, Okay, ich weiß Alan Wake ist ein uraltes Game (2010), aber ich habe es erst vor kurzem durchgespielt und wollte mal meinen Senf dazu geben.

Als erstes muss man sagen, dass es sich bei Alan Wake, um eine Art Horror Game oder Thriller Game (wenn es das überhaupt gibt) handelt. Es geht um einen Autor mit einer Schreibblockade, der mit seiner Frau in eine Kleinstadt namens Bright Falls fährt, um selbige (die Blockade, nicht die Frau) loszuwerden. Allerdings verschwindet seine Frau dann unter mysteriösen Umständen und er beginnt menschenähnliche Schattenwesen zu sehen. Diese muss er fortan mit einer Taschenlampe und diversen Waffen bekämpfen. Sein Ziel ist es seine Frau zu finden und vor diesen Schattenmächten zu retten. 

Klingt erstmal spannend? Ist es auch! Es macht Spaß sich mit immer weniger werdender Munition durch Schattengegner zu kloppen und irgendwann zum rettenden Lichtcheckpoint zu robben, wo einem die Viecher nix anhaben können. Die düstere Atmosphäre, die dramatische Erzählerstimme, von Alan selbst, aus dem off erschaffen eine großartige Stimmung und machen das Ganze zu einem spannenden Spiel. Zusätzlich stellt das Spiel nie klar, ob das, was Alan da begegnet, tatsächlich passiert oder sich nur in seinem Kopf abspielt. Das macht die Atmosphäre noch zusätzlich düsterer und dramatischer, da man sich ständig fragt, ob er jetzt wahnsinnig ist oder tatsächlich einfach nur einer Übermacht in Gestalt der Dunkelheit gegenübersteht.

“Warum zum Taschenlampen-Axtmörder-Mit-Kettensäge-und-Jutesackfetisch lacht der Mann dann da?” fragt ihr euch jetzt? dazu kommen wir jetzt:

Der Grund dafür ist Alan selbst. Die Figur des Alan Wakes ist wahnsinnig temperamentvoll und hat einen Hang zur Dramatik.

Aber lasst mich erklären: Alan ist sowieso schon sehr durch den Wind (weil Frau weg), dann kommen irgendwelche Schattenkreaturen dazu, die ihm gehörig die Fresse polieren wollen und zu guter Letzt hat der Mann auch noch ein super beschissenes Verhältnis zu Schlaf. Heißt der Mann schläft in 5 Tagen 4 Stunden. Zusätzlich ist es wohl kein Zufall, dass die Sammelobjekte in diesem Spiel Thermoskannen mit Kaffee sind. Heißt der Mann hat einen derben Schlafmangel und litert sich Unmengen an Koffein ins Gesicht. Das resultiert in einer gewissen Angespanntheit und Reizbarkeit, die er wiederrum an seinen Mitmenschen, den Schattenkreaturen, der Umwelt, Fahrzeugen und eigentlich allem anderen in dieser Welt auslässt. Das Spiel geht irgendwann soweit, dass es um Türen zu öffnen und Baumstämme aus dem Weg zu räumen als Lösungsoption “Kick” angibt, was der ganzen Sache noch mehr Witzigkeit verleiht.

Ab einem gewissen Zeitpunkt tritt dann noch ein FBI-Agent auf den Plan, der sich auch für den Retter der Nation hält, aber gleichzeitig ständig etwas zu tief in seinen Flachmann kuckt. Er erklärt Alan zu seiner persönlichen Nemesis (und das auf den ersten Blick) und macht es sich zur Lebensaufgabe ihn zur Strecke zu bringen. Und das Ganze mit einem Eifer, als hätte Alan SEINE Frau entführt. 

Wir fassen zusammen: Da rennt ein wildgewordener, bewaffneter, absolut wegkoffeinierter Autor/Taschenrambo wie bekloppt durch den Wald schreit jemand hat meine Frau entführt schießt auf alles, was sich bewegt und tritt alles zu klump was ihm im Weg liegt. Das Ganze wird begleitet von einem alkoholsüchtigen, cholerischen, völlig fanatischen FBI Agenten, der ebenfalls auf alles schießt, was sich bewegt.

Und jetzt stellt euch mal einen random (bekifften) Camper vor, der auf dieses Spektakel trifft und sich dann wundert, wie stark das Gras war, dass er geraucht hat.

Wenn das nicht witzig ist, dann weiß ich auch nicht! 😉