League of Legends mit Story und Japano RPG Elementen? Ob das funktionieren kann? Ich finde schon!

Ich habe in einem kleinen Let’s Play mit euch das neue Spiel von Riot “Ruined King: A League of Legends Story” angesehen, jetzt folgt mal mein erster Eindruck.Vorerst ist zu sagen ich habe etwa 3 Stunden gespielt bisher und habe deshalb noch keine umfassende Meinung zu dem Spiel. Ich habe einfach noch zu wenig sehen können, um das Spiel in seinem ganzen Umfang bewerten zu können. Wenn ihr mehr gesehen habt, oder es besser wisst schreibt mir doch einen Kommentar, vielleicht habt ihr euch ja auch schon eine Meinung gebildet. Sagt mir gerne was ihr von dem Spiel haltet.

“Ruined King: A League of Legends Story” ist ein story-getriebenes, rundenbasiertes Rollenspiel aus dem Hause Riot Forge mit Airship Syndicate. Letztere sind bekannt für Darksiders Genisis, also sind meine Erwartungen für das Spiel relativ hoch.

Wir spielen sechs verschiedene Charaktere bekannt aus dem League of Legends Universum: Miss Fortune, Illaoi, Braum, Yasou, Ahri und Pyke. Diese stellen wir in Gruppen von maximal drei Charakteren zusammen mit denen wir Dungeons erkunden, Kämpfe bestreiten und allgemein die Story erleben.

Aprospos Story. Die Story in Ruined King lässt sich nicht so einfach zusammenfassen, hier mein Versuch:

Wir werden erstmal in eine epische Cutscene geworfen, die die Story erklärt. Ganz kurz zusammengefasst: Wir befinden uns in dem Piratenstaat Bilgewasser, der immer wieder von einem geheimnisvollen Nebel heimgesucht wird. Dieser Nebel bringt nicht nur Leute um, sondern macht sie auch gleich zu geisterhaften Wesen, die dann fröhlich lachend durch die Gegend randalieren. Der Nebel stammt von einer Inselgruppe namens Schatteninseln, die ursprünglich mal die heiligen Inseln waren, bis der dortige König seine verstorbene Frau in heiliges Wasser gelegt hat und die komplette Insel verflucht hat. Dieses Wasser kann ziemlich jede Krankheit heilen, bei Tod ist es etwas bockig. Jedenfalls steht die Frau wieder auf, meuchelt den Witwer und macht ihn und alle (ebenfalls vorher gemeuchelten Einwohner zu Untoten, die wiederum durch die Gegend randalieren, wie es Untote so machen. Das entwickelt sich schnell zu einem Problem, deshalb brechen wir mit sechs verschiedenen Helden (Miss Fortune, Illaoi, Braum, Yasou, Ahri und Pyke) auf, um den Nebel und seine Bedrohungen aufzuhalten.

Zuerst muss ich einmal die Inszenierung des Games loben. Airship Syndicate hat nicht nur die Welt von Runeterra wunderbar dargestellt, sondern auch wunderschöne Cutscenes gestaltet und sämtliche Dialoge voll synchronisiert. Letztere sind zwar anfangs etwas flach, das gibt sich allerdings in den ersten Stunden, wenn die Story Fahrt aufnimmt. Die Nebencharaktere sind gut geschrieben und die Welt fühlt sich, durch die Fülle an Charakteren, lebendig und echt an.

Die Story ist zwar etwas generisch, aber bekommt Pluspunkte, da es sich im League of Legends Universum abspielt. Die Lore von LoL ist bisher sehr untergegangen und gerade durch Serien wie Arcane hat Riot gezeigt, dass sie gewillt und kompetent sind diese Story umzusetzen. Bisher habe ich durch die drei Stunden Spielzeit noch nicht genug sehen können, um darüber zu urteilen, bin aber neugierig, was da auf uns zu kommt.

Kommen wir zum Gameplay:

Es handelt sich bei Ruined King: A League of Legends Story um einen klassischen Dungeon Crawler mit einem JRPG-Kampfsystem und, wie oben schon erwähnt, einem starken Fokus auf die Story des Spiels. Außerdem gibt es die klassischen RPG-Elemente, wie Rüstungen, die man aufwerten und verzaubern kann, ein Fähigkeiten-Aufwertungs-System, Angeln und Nebenquests. Ihr könnt also ganz klassisch der Story folgen, oder euch in Nebenaktivitäten verlieren. Fans von MinMaxing kommen hier voll auf ihre Kosten.

Das Kampfsystem ist auch ein ganz klassisches, rundenbasiertes JRPGs. In Gruppen von bis zu drei Charakteren, die alle eigene Eigenschaften, Rollen, Stärken und Schwächen haben, bestreiten wir rundenbasierte Kämpfe und machen Gruppen von bis zu drei Gegnern platt. Zwischendrin kommt auch mal ein schwerer Boss und wenn es mehr Gegner sind, muss man selbige in  sogenannten Wellen vermöbeln. Soweit so klassisch.

Ruined King hat allerdings den ein oder anderen Kniff:

Erstmal gibt es Sofort- und sog. Lane-Fertigkeiten. Erstere werden direkt und ohne Aufwand von Mana eingesetzt, machen aber wesentlich weniger Schaden und können Überladung aufbauen. Überladung ist effektiv künstlich aufgebautes Mana, mit dem wiederum Lane-Fähigkeiten eingesetzt werden können. Die machen mehr Schaden und können auf drei verschiedene Arten eingesetzt werden. Denn in klassischer rundenbasierter RPG Manier hat jeder Charakter einen bestimmten Inititative Wert. Der gibt an in welcher Reihenfolge die Charaktere agieren; je höher der Wert, desto schneller (und manchmal auch öfter) kann gehandelt werden.

Kampfsystem in Ruined King Quelle: https://kakuchopurei.com/2021/11/21/ruined-king-lol-story-review-kkp/

Unten im Bild ist in jedem Kampf eine Initiative-Leiste eingeblendet. Die zeigt nicht nur an, wer wann dran ist, sondern teilt sich auch in drei Abschnitte: sog. Lanes. Beim Einsatz jeder Lane-Fähigkeit kann sich entschieden werden, auf welcher Lane die Fähigkeit eingesetzt werden wird. Auf der mittleren Lane wird die Fähigkeit ohne Zusatzeffekte eingesetzt, auf der (oberen) Schnellen Lane wird die Fähigkeit geschwächt wird aber schneller eingesetzt, auf der (unteren) Schadens Lane wird die Fähigkeit langsamer trifft aber effektiver. Das erhöht, je nach Fähigkeit, den Schaden, die Heilung oder erhöht die Wahrscheinlichkeit auf positive Nebeneffekte.

Das wird besonders wichtig, wenn zusätzliche Gebietseffekte in Kraft treten, die mit den Charakteren auf der Leiste getroffen oder entgangen werden müssen. Denn der Einsatz auf der Schnellen oder Schadenslane verschiebt das Portrait des eigenen Charakters nach links oder nach rechts.

Durch taktischen Einsatz der Speedlane kann der Giftpool entgangen werden Quelle: https://www.gamepur.com/guides/how-hazards-work-in-ruined-king-a-league-of-legends-story

Das führt zu wirklich strategischen Kämpfen. Leider ist dieses Kampfsystem oft sehr unintuitiv und fühlt sich fast klobig an. Nicht nur einmal saß ich da und war nicht ganz sicher, wieso der Kampf jetzt so verlaufen ist, wie er ist. Auch, dass die Zusatzeffekte nicht wirklich erklärt werden, und nur nach besonderem Nachsehen klarwerden, nervt gerade im Anfang des Spiels sehr.

Ansonsten ist das Lane-System frisch und gut. Er bringt viel Dynamik in die Kämpfe und es macht Spaß damit zu interagieren.

Mein Fazit zu Ruined King ist sehr positiv. Ich hatte viel Spaß und sehe Potenzial in den Mechaniken, die das Spiel bietet. Die Welt ist sehr schön gestaltet, die Geschichte wird gut erzählt, das Kampfsystem ist frisch und dynamisch. Bisher habe ich, bis auf die anfangs sehr flach geschriebenen Dialoge wenig Kritikpunkte finden können.

Wie sich das Ausrüstungs- und Verzauberungssystem entgültig auf die Spielerfahrung auswirkt bleibt abzuwarten, aber wenn es mit so viel Liebe gemacht ist, wie der Rest des Spiels sehe ich da keine Probleme.

Mit einem Preis von 30€ ist das Spiel, zumindest nach meinem ersten Eindruck, absolut sein Geld wert. Ihr könnt es getrost kaufen. Viel Spaß beim erkunden von Runeterra